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Markersignale – wieso, weshalb, warum überhaupt?

Aktualisiert: 24. Juni

Im Hundetraining ist das Markersignal essentiell. Es hilft bei der Umsetzung von schnellen Trainingserfolgen und verfeinert die Kommunikation zwischen Mensch und Hund.

 

Die Anwendung von Markersignalen im Hundetraining hat seinen Ursprung im Training mit unterschiedlichen Tierarten. Karen Pryor hat das Markertraining (Clickertraining) und das Training über positive Verstärkung maßgeblich beeinflusst. In den 1960er Jahren hatte sie ihren Durchbruch im Training mit Delphinen.

Markersignale sind für das Tiertraining wichtig - Tiger, Vögel, Delphine, Seehunde, und viele weitere, werden mit Hilfe von Markersignalen trainiert, wodurch sie mit dem Menschen besser kooperieren können.


Markersignale helfen deinem Hund zu verstehen, was du dir von ihm wünscht.

Sobald er das Markersignal hört, weiß er, dass sich genau dieses Verhalten lohnt, welches er gerade zeigt.

 

Dadurch, dass du das Markersignal im Vorfeld mit angenehmen, attraktiven Dingen verknüpft hast, ist es bedeutungsvoll für deinen Hund! Sobald er das Markersignal hört, weiß er, dass Belohnung möglich ist.  

Punktgenau hält der Marker das von dir erwünschte Verhalten fest! Es gibt unverfälscht diese Information an deinen Hund weiter und bekommt den Nutzen eines Brückensignals. Es überbrückt die Dauer zwischen dem erwünschten Verhalten und der Belohnung. Das gibt dir etwas Zeit und du musst dich nicht wie irre beeilen, um irgendwie die Belohnung mit dem Verhalten zu verknüpfen, das du deinem Hund beibringen magst. So weiß dein Hund ganz genau für welches Verhalten er die Belohnung erhält. Dein Training wird dadurch präzise!

 

Konsequentes belohnen nach dem Markersignal ist wichtig, damit es nicht an Bedeutung verliert.

 

Mit der Anwendung von Markersignalen verfeinerst du die Kommunikation zwischen dir und deinem Hund. Denn ihr „sprecht“ nun eine gemeinsame Sprache. Wie cool ist das denn?! Dadurch, dass du ihm nun mitteilen kannst, was du von ihm möchtest, versteht dein Hund dich und kann darauf eingehen.

Für dich bedeutet das Markersignal „ja, genau das gefällt mir, was du machst – zeig es öfter.“ Und dein Hund versteht „sie/er findet genau das toll – juhu jetzt passiert was tolles“.

 

Der Effekt von Markersignalen ist:

 

-        Klare Kommunikation

-        Positive Emotionen

-        Präzises Verhalten

 

Markersignale helfen deinem Hund dabei, das von dir gewünschte Verhalten öfter, länger oder intensiver zu zeigen – es „markiert“ punktgenau das erwünschte Verhalten.

Das Markersignal bedeutet für deinen Hund, dass nun Belohnung für ihn möglich ist! Möchte dein Hund die angebotene Belohnung nicht, muss er auch nicht. In diesem Fall, weißt du, dass die Belohnung nicht zur Motivation gepasst hat - das kannst du im nächsten Schritt anpassen. Ein Blick in die Top 20 Liste kann dir bei der Wahl einer passenden Belohnung helfen. 

 

Wenn ich im Training merke, dass die Belohnung gerade nicht passend ist, dann biete ich prompt noch eine weitere an. Wenn Aramis tatsächlich eine andere Vorstellung hat, dann lasse ich ihn. Keinesfalls möchte ich, dass er sich gezwungen fühlt die Belohnung nehmen zu müssen. Zwang im Training beeinflusst das emotionale Wohlbefinden negativ – das möchte ich in einer Trainingssession so gut es geht vermeiden.

 

Das Markersignal ist ein Angebot, eine Möglichkeit, um Belohnung zu bekommen. Wir nutzen das Markersignal nicht, um eine Reaktion von unserem Hund zu bekommen. Die Funktion von Markersignalen ist gezielt Verhalten zu verstärken.


2018 Workshop Tiertraining Marine Science Center Rostock Sven Wieskotten

 


Markersignale – wieviele und welche?


Wie jetzt? Ja, genau. Du kannst tatsächlich mehrere Markersignale nutzen.

Folgende Markersignale können wir differenzieren:

 

-        Einfache Markersignale

-        Generalisierte Markersignale


Dein Hund nimmt Markersignale bestmöglich wahr, wenn sie sich von seiner Umwelt klar abgrenzen, also gut erkennbar sind. Das Clickergeräusch unterscheidet sich gut von üblichen Umweltgeräuschen. Mit der richtigen Auswahl an Wörtern können wir auch verbale Markersignale verwenden.


Bei der Wahl von Markerwörtern kannst du darauf achten, dass sich das Wort vom üblichen Sprachgebrauch abgrenzt und gut wahrnehmbar für deinen Hund ist. Geeignete Wörter können "click", "jap", "check", "top", sein...

 


Das einfache Markersignal

 

Das „einfache Markersignal“ definiert klar welche Form der Belohnung an welchem Ort zu erwarten ist.

 

Wenn ich meine verschiedenen Markersignale anwende, reagiert Aramis schon mit passendem Verhalten darauf. Denn er weiß ganz genau, dass nach „jap“ Futter auf den Boden folgt. Er nimmt also prompt die Nase runter auf den Boden.

Hört er „fang“, dann schaut er nach oben und wartet, dass ich das Futterstück werfe.

„Such Leckerchen“, kündigt an, dass nun Leckerchen auf den Boden gestreut werden; er beginnt den Boden abzuschnüffeln um sie zu finden.

Das Lauerspiel beginnt mit „Lauern“, und er erwartet ein Spielzeug, dass er belauern und jagen kann.

Die Liste an einfachen Markersignalen lässt sich beliebig fortsetzen und kann nach persönlichen Präferenzen entsprechend variieren.

 

Das einfache Markersignal definiert also:

 

-        Den Ort der Belohnung

-        Die Form der Belohnung


Einfache Markersignale bringen deinem Hund Erwartungssicherheit. Sie kündigen ganz klar an was folgt - das beruhigt.


 

Das generalisierte Markersignal

 

Das „generalisierte Markersignal“, ist eine Überraschungskiste. Es beinhaltet eine Vielzahl an Belohnungen.

Dein Hund weiß, dass etwas Attraktives folgen wird, er weiß nur nicht genau was.

Der Clicker oder ein Wort, das mit verschiedenen Belohnungen verknüpft wurde, ist ein generalisiertes Markersignal.

 

Überraschungen sind spannend. Sie können ganz kribbelig machen; und Vorfreude kann das Erregungslevel ansteigen lassen.

Wird die Erwartung und das zugrunde liegende Bedürfnis erfüllt, wirkt sich das positiv und beruhigend aus.

 

Markersignalen ermöglichen mir mit meinem Hund fein zu kommunizieren. Kündige ich beispielsweise mit „fang“ an, dass ich ein Leckerchen werfen möchte, Aramis aber seine Nase zum Boden führt, teilt er mir damit mit, dass er gerade keine Lust zu fangen hat, sondern lieber Leckerchen suchen möchte. Er kommuniziert mit mir und teilt sich mir mit. Ich gehe darauf ein, und kündige die Leckerchensuche an.

 

Markersignale sind genial! Sie ermöglichen dir Verhalten bei deinem Hund präzise zu verstärken und auf positive Art Erfolge zu erzielen.


Durch die Anwendung von Ankündigungen ermöglichst du deinem Hund ja oder nein zu sagen. Sie ermöglichen dir und deinem Hund Kommunikation auf Augenhöhe!


Markersignale ermöglichen dir klares und präzises Hundetraining, das sich positiv auf die Beziehung zwischen dir und deinem Hund auswirkt.


Du bist auf der Suche nach einer Trainingsanleitung für den Aufbau eines Markersignals? Dann schau gerne auf meine Pinwand! Möchtest du lieber ein 1:1 Coaching, dann freue ich mich auf dich!


Hat dir der Artikel neue Erkenntnisse gebracht? Schreib mir gerne - info@nomadedog.de, ob du Ankündigungen schon anwendest, um uns weiter darüber auszutauschen :).

 

 

Petra Zivnicek . Hundetrainerin . Hundepsychologin

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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